WENN WIR TANZEN FÄLLT DER SCHNEE
(Ein Tag ein Lied, 2015)

Die Geister waren gerufen 
in bewegender Séance. 
Und nun, nach tiefer tiefer Trance, 
als stumme Fracht auf kühlen Kufen 
als die Ängste Lüste schufen, 
übers Eis ins Ewige fuhren, 
stehst du 
inmitten all der falschen Falter, 
der Windigen und Wichtigen, 
der narkotisierten Nichtigen. 
stehst du. 

Du bebst wie ein Schilfhalm 
im Sommerwind der Nacht. 
Schlingerst ganz gefährlich 
und dennoch gut bewacht. 
Deine Augen trinken mich 
wie einen Kelch Rosé, 
wenn wir tanzen, fällt der Schnee. 

Wie eine wilde Wolke 
im Strom des warmen Winds, 
wie eine leichte Lerche 
im Hof des Labyrinths. 
Deine Lippen leuchten so 
wie bester Beaujoulais, 
wenn wir tanzen, fällt der Schnee. 

Honigweiche Rumbarhythmen, 
samtig sanfte Melodien, 
seidig seichter Schummerschimmer 
roter Rumor in den Venen, 
Augenblicke, keine Pläne. 

Die königlichen Klänge, 
die deine Stimme summen, 
perlen auf der Hitze 
deiner Haut herum. 
Trifft deine Wange meine, 
sag ich allem Weh Adé, 
wenn wir tanzen, fällt der Schnee.