ALLEIN UND FREI (COUNTDOWN IN DIE EINSAMKEIT)

Einen Tag vor Heiligabend 
kam er wieder spät nach Haus.
Er roch nach fremder Frau, 
sie schmiss ihn endlich raus. 
Und heute ist Silvester, 
im Fernsehen spielt ein Kurorchester, 
der Countdown ist bereit. 
Sieben, Sechs, Fünf, Vier, Drei, Zwei, 
Einsamkeit. 

Sieben sehr bewegte Jahre, 
sechsmal Urlaub in Turin. 
Fünf mal richtig schlimm gestritten, 
von vier Verwandten Geld geliehen. 
Drei Kinder sollten’s werden, 
zweimal war schon alles Schutt und Scherben, 
einmal ging er zu weit. 
Sieben, Sechs, Fünf, Vier, Drei, Zwei, 
Einsamkeit. 

Frohes neues Jahr, 
frohes neues Jahr. 
Nichts wird mehr so sein 
wie es einmal war. 
Frohes neues Jahr, 
allein und frei. 

Morgen früh kommt mit der Einsicht, 
dass Entzweien richtig war, 
die Angst, nicht wie mit Dreißig 
erste Wahl zu sein am Markt. 
Mit Vierzig lässt man gern mal 
fünfe grade sein, vom Leben lernt man, 
wer auf den Lootosechser hofft, der spinnt. 
Sieben, Sechs, Fünf, Vier, Drei, Zwei, 
ein neues Jahr beginnt.